Eigenblut-Therapie – PRF (Platelet Rich Fibrin) Therapie

Die Eigenbluttherapie, oder auch PRF Therapie genannt, nutzt das eigene natürliche Heilungspotential des Blutes. Wenn man sich verletzt, verursacht die entsprechende Blutung und dessen Blutgerinnung die Wundheilung. Dabei spielt das Blutplasma, der flüssige Anteil des Blutes und die Blutplättchen (Thrombozyten), eine entscheidende Rolle. Die Blutplättchen sind die kleinsten Zellen (Grö?e:  2-3µm) des Blutes und werden im Knochenmark gebildet. Ihre Lebensdauer 8 bis 12 Tage. Diese Blutplättchen beinhalten viele Signalproteine, welche für die körpereigne Heilung, Gerinnung und Immunreaktion verantwortlich sind. Sobald ihre Oberfläche gereizt ist, schütten sie ihre entzündungshemmenden und wachstumsfördernden Proteine aus. Das geschieht z.B. bei einer Verletzung. Diese spezielle Eigenschaft der Blutplättchen nützt die Eigenblut-Therapie zur konzentrierten Förderung der eigenen Heilung.

Körpereigene Wundheilung dank Wachstumsfaktoren

Mit Hilfe einer Zentrifuge wird eigenes Blut in seine Bestandteile aufgetrennt. Das konzentrierte Blutplasma und die Blutplättchen werden sorgfältig mit einer separaten Spritze abgesaugt und anschliessend direkt ins betroffene Gelenk gespritzt. Die Eigenblut-Therapie ist also nichts anders als hochkonzentriertes Plasma, welches reich an Blutplättchen und zahlreichen Wachstumsfaktoren ist. Diese Therapie hat einen wissenschaftlich nachgewiesenen positiven Effekt auf arthrotische Gelenkbeschwerden. Das Plasma bewirkt eine Schmierung des Gelenks und die Blutplättchen geben verschiedene körpereigene arthrose- und entzündungshemmende Eiwei?e ab. Dies führt zu einer Reduktion der Entzündungsschmerzen und dementsprechend zu weniger Arthroseschmerzen. Bei dieser Therapie wird also das natürliche Heilungspotenzial des eigenen Blutes genutzt. Die körpereigenen Wundheilungsfaktoren aus Blutplättchen und Plasma bewirken im arthrotischen Gelenk eine Reduktion der Entzündung, fördern die Gewebeheilung und verbessern die Gelenkschmierung. Bei vielen Patienten können damit die Beschwerden deutlich gelindert werden oder sogar zum Verschwinden gebracht werden.

Wie oft? Wann?

In Abhängigkeit des Arthrosestadiums wirken die Injektionen unterschiedlich gut. Viele Patienten bekommen wieder eine gute Lebensqualität zurück. Es werden insgesamt drei Behandlungen im Abstand von vier Wochen durchgeführt. Die Wirkung hält für eine gewisse Zeit. Bei gutem Ansprechen können die Injektionen jederzeit wiederholt werden. Die Eigenbluttherapie kann übrigens nicht nur bei Gelenksarthrose angewendet werden, sondern auch bei Verletzungen von Bändern, Sehnen oder Muskeln, sowie Bandscheibenvorfällen.

Neben dem Einsatz bei orthopädischen Patienten wirkt die PRF Therapie insbesondere bei schlecht heilenden Wunden – Wundheilungsstörungen ausgezeichnet.

Eine Kombination mit der Proliferationstherapie hat sich in meiner Praxis als sehr wirkungsvoll bei arthrotischen Prozessen der großen Gelenke, wie Ellenbogen, Knie und Hüfte erwiesen. Manche Operation kann so vermieden werden.

Rückenprobleme wie Bandscheibenvorfälle lassen sich mit dieser Therapie ebenfalls behandeln.